VIVAK - klares Kunstglas

Technischer Berater (Kurzfassung):

Für alle, die VIVAK mit einfachen Mitteln verarbeiten müssen, ist interessant, daß dieses Material keine aufwendigen Techniken voraussetzt. Alle scharfen Werkzeuge und viele Kleber eignen sich.

Trennen 
kann man es durch Anritzen mit dem Messer und Knicken / Gegenbrechen. Allerdings verhält es sich zäher, als PVC oder Acryl- Folie, sodaß selbst aus 1 - mm - Platten Körper allein durch Anritzen und Knicken nach einer vorher gezeichneten Abwicklung hergestellt werden können. Die Knickstellen halten dabei scharnierartig zusammen.
Sägen 
sollten Sie mit einer Tischkreissäge und scharfem Blatt. Je dünner das Material, desto mehr Zähne soll das Blatt haben. Bei möglichst wenig überstand des Blattes über den Tisch sollten Sie eine Auflage neben dem Sägeblatt vorbeischieben, um ein Flattern zu verhindern.
Zwischen Zahngröße und Schnittgeschwindigkeit muß man selber das Optimum finden, um einerseits gekerbte und andererseits geschmolzene Schnittkanten zu vermeiden.
Bohren 
Es eignen sich nur scharfe Spiralbohrer mit guten Flanken (formgeschliffen). Besonders empfehlen wir BULLET-Bohrer (siehe unsere Preisliste), die auch in dünne Platten sauber und gratfrei bohren.
Kleben 
Wie Acrylglas z.B. auch mit Methylenchlorid. Ein weißfarbiges Aussehen wird vermieden, wenn das Lösemittel mit VIVAK - Spänen verunreinigt ist ! Auch UHU-Allplast, Pattex Plastic und nichtanlösende Kleber, wie "Ruderer L 530" und "Pattex transparent" eignen sich für VIVAK.
Warmabkanten 
durch lineare Heizung mit Widerstand- Draht an der Außenkante. Schutzfolie an der Innenseite vorher abziehen. Auch Kaltabkanten mit üblichen Werkzeugen möglich.
Warmformen 
benötigt nur wenig Energie. Auch ohne Tiefziehvorrichtung kann VIVAK über einem passenden Körper, getrennt durch Silicon- oder Teflonspray oder aufgelegtes Siliconpapier, mit FOEN oder Heißluftgebläse zwischen 120 und 160 Grad C erwärmt und durch Eigengewicht verformt werden. Nach dem Erkalten erhält man eine spannungsarme, bleibende Form. Bei Platten bis 2 mm Dicke genügt eine einseitige Erwärmung. Die Schutzfolie sollte mindestens an der Innenseite vor dem Formen abgezogen werden.
Stanzen und Lochstanzen 
stellen interessante Möglichkeiten dar, Ausschnitte, gebogene Kanten und sogar Formteile herzustellen. Neben den klassischen Stanzformen aus geformtem Bandstahl kann man einfach einen Stechbeitel passender Breite verwenden. Wegen der höheren Zähigkeit ist die Weiterreiß- Gefahr geringer, als bei Polystyrol und Acrylglas.

Weitere Möglichkeiten: 
Laserschneiden mit CO2-Laser erzeugt an VIVAK glasklare Kanten.
Tiefziehen mit Vakuum ist möglich bis zu einem Verhältnis von 1 : 2,5. 
Streckformen lässt sich VIVAK über einer Holz- oder Metallform nach dem Erwärmen durch Andrücken mit Gewebehandschuhen direkt auf das Positivwerkzeug.
Abkühlen: 
nach dem Warmformen und beim maschinellen Trennen möglichst mit Luft oder Sprühnebel (zum Beispiel mit Wasser aus dem Blumensprüher). Langsames Abkühlen vermeidet Spannungen.

Für weitere Anwendungen kann ein ausführlicher Ratgeber gegen Gebühr angefordert werden.

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